Kongo: Fortbildung für Gruppenleiter der Marafiki wa Mazingira

Wie schon im vorigen Jahr haben wir von LHL auch in diesem Jahr eine Fortbildung für die jugendlichen Gruppenleiter der Marafiki-wa-Mazingira-Gruppen fördern können. Diese fand im Mai im ländlichen Mushenyi statt, ungefähr 70 km südwestlich der Provinzhauptstadt Bukavu im Ostkongo.

Insgesamt nahmen 18 junge Gruppenleiter an dem Tagesseminar teil, das von einem kompetenten jungen Agronomen geleitet wurde. Die Teilnehmer stellten zunächst ihre Gruppen vor und berichteten, wie die jugendlichen Naturfreunde arbeiten, die alle in einer bäuerlichen Umgebung leben.

Ziele des Seminars waren:
in den Gruppen gleiche Themen bearbeiten; ähnliche Maßnahmen durchzuführen und Erfahrungen auszutauschen;
Planungen für die verschiedenen MWM-Gruppen für die nächsten 6 Monate
• Austausch von Erfahrungen, Erfolgen und Herausforderungen zwischen Trainern.

Jeder Gruppenleiter berichtete über die aktuelle Situation seiner Gruppe, die durchgeführten Aktivitäten und vor allem über die bereits erzielten Ergebnisse.

Alle Gruppen haben die Vision, dass die Jugend sich für den Umweltschutz stark macht und lernt, die Vorteile der Wälder zu nutzen. Jede Gruppe hatte in der letzten Regenzeit jeweils ungefähr 1,5 ha aufgeforstet mit ungefähr 500-1000 Baumsetzlingen. Die Kinder lernten auch Gemüsegärten anzulegen u.a. mit Auberginen, Zwiebeln, Kohl und Amaranth und haben das Ziel, die Ernte neben dem eigenen Konsum so zu vermarkten, dass jedes Kind pro Quartal 5$ Einnahmen daraus erhält. In einigen Gruppen reichten schon bisher die Einnahmen zur Finanzierung ihres Schulgeldes. Mit großer Begeisterung züchten die Kinder auch Meerschweinchen, Hasen und Hühner.

Da jetzt die Trockenzeit beginnt mit den Gefahren der Buschfeuer für die Aufforstungen haben die Gruppenleiter beraten, wie die MWM-Gruppen an der Buschfeuerbekämpfung mithelfen können. Dabei sollen die Waldgebiete Tag und Nacht überwacht werden. Kinder unter 15 Jahren sollen sie am Tag überwachen, die älteren Jugendlichen sollen für die nächstliche Überwachung den Feuerwehrleuten zur Verfügung stehen, die schon vor einigen Jahren ausgebildet wurden. Dafür wird ein kleiner Unterstützungsfonds benötigt, für den wir noch Spenden benötigen.

Aus den Gruppenberichten:

Luhwinja: Sie haben 106 junge MWM-Gruppenmitglieder, darunter 50 Jungen und 56 Mädchen im Alter von 3 bis 16 Jahren. Sie haben einmal in der Woche ein Gruppentreffen und treffen sich zum Gemüseanbau. Sie haben 134 Hasen und 2021 an ihrem Standort 230 Bäumchen nachgepflanzt, dort wo die Erstpflanzung eingegangen war. Leider wurden einigen Kindern Meerschweinchen gestohlen. Außerdem haben die MWM von Luhwinja bei der allgemeinen Aufforstung mitgeholfen, bei der die Bevölkerung 13.000 Setzlinge gepflanzt hat.

Katana: Die Zahl der Jugendlichen beträgt auch hier 106, darunter 55 Jungen und 51 Mädchen im Alter von 3 bis 18 Jahren. Sie treffen sich jeden Donnerstag. Die MWMs von Katana haben bereits 48 Hühner, 13 Kaninchen und 100 Meerschweinchen. 2021 pflanzten sie 700 Bäume und verteilten 156 weitere, darunter Podocarpus, Grevillea und Maesopsus.

Kavumu: Die Gruppe hat 61 Mitglieder, darunter 41 Jungen und 20 Mädchen, alle zwischen 4 und 17 Jahre alt. Sie treffen sich zweimal in der Woche für Schulungen und für den Gemüseanbau, was ihnen derzeit mit guten Umsätzen Geld bringt. Sie haben 11 Kaninchen und 73 Meerschweinchen. 2021 pflanzten sie 950 Bäume. Diese jungen Leute berichteten von Fällen von Kaninchen- und Meerschweinchenkrankheiten, die zu Verlusten führten.

 

Kaziba: Hier sind zwei Gruppen

1. IPE: Sie haben 58 Kinder, darunter 33 Jungen und 25 Mädchen, im Alter von 6 bis 18 Jahren mit einem Durchschnittsalter von 11 Jahren. Neben dem Anbau von Gemüse (Auberginen und Zwiebeln) züchten sie Meerschweinchen (120 Meerschweinchen) und Kaninchen (40 Kaninchen); Diese jungen Menschen produzieren Baumsetzlinge und ernten Samen von Waldbäumen (Pinus und Grevillea). Durch den Verkauf von Saatgut und Baumsetzlingen zahlen 12 Kinder der MWM-Gruppe ihr Schulgeld. Letztes Jahr haben sie 1,5 ha mit Pinus aufgeforstet. Es gibt auch Verluste von Kaninchen aufgrund von Krankheiten. Die Jugendliche treffen einmal in der Woche.

2. APIK: Die Gruppe besteht aus 63 Kindern (40 Jungen und 23 Mädchen) mit einem Durchschnittsalter von 13 Jahren, die Auberginen und Kohl anbauen, aber auch 40 Meerschweinchen und 15 Kaninchen für den Familienbedarf halten. Sie treffen sich zweimal in der Woche. Die Jugendlichen berichteten auch von Kaninchenkrankheiten und von fehlenden Gießkannen für die Gemüsegärten. Sie haben 700 Bäume gepflanzt.

Mushenyi: Die Jugendgruppen von Mushenyi zählen 25 Mädchen und 35 Jungen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Diese jungen Leute bauen Gemüse an und züchten Meerschweinchen für den Verzehr. Diese jungen Leute produzierten und verteilten Pflaumen- und Maracuja-Setzlinge an die lokale Gemeinde. Diese Pflanzen beginnen mit der Produktion von Früchten, die in den Dörfern für Familienleistungen verkauft werden, und in Bukavu im CDEP-Büro produzieren sie bereits Maracuja- und Pflaumensaft. Am Tag des Trainings tranken die anderen Trainer diesen Saft und schätzten die Initiative. Diese jungen Leute haben auch 80 Kaninchen. Fälle von Meerschweinchenkrankheit werden ebenfalls gemeldet. Sie treffen sich zweimal in der Woche und haben 1 ha aufgeforstet. (Anmerkung: In Mushenyi besteht darüber hinaus ein Waldkindergarten, der über das Rote Kreuz auf Rügen gefördert wird.

Businga/Nyangezi: Die Gruppen haben 126 (26 Jungen und 100 Mädchen) Kinder von 2 bis 15 Jahren (durchschnittlich 9 Jahre alt). Sie bauen Gemüse an (Kohl, Auberginen und Amaranth) und haben 180 Meerschweinchen und 20 Hühner für ihren Verzehr gezüchtet. Sie treffen sich dreimal in der Woche.

Businga/Ngomo: Sie haben Gruppen von 103 jungen Menschen im Alter von 3 bis 17 Jahren mit einem Durchschnittsalter von 13 Jahren, darunter 73 Mädchen und 30 Jungen. Sie haben 68 Meerschweinchen und 17 Kaninchen und bauen Gemüse (Amaranth, Auberginen, Kohl usw.) zum Verkauf in ihrem Dorf an. Sie beteiligten sich letztes Jahr auch an der Wiederaufforstung in Ngomo mit der Bepflanzung von einem Hektar.

Aus diesen Zahlen geht hervor, dass die Bemühungen in den verschiedenen Gruppen nicht identisch sind. Businga hat mehr Personal, IPE kaziba pflanzt mehr Bäume, Katana und Ngomo haben mehr Tierarten (Meerschweinchen, Kaninchen und Hühner). Und die MWM von Luhwinja haben auch an der allgemeinen Aufforstung mit 13.000 Setzlingen mitgewirkt, ihre eigene Leistung war aber das Nachpflanzen, welches vor allem im April/Mai geschieht, wenn festgestellt wird, dass einige Setzlinge eingegangen sind (Im Durchschnitt gehen 10% der Pflanzungen wieder ein und müssen nachgepflanzt werden.

Die neuen Ausbilder wurden in die schon bestehende whatsApp-Gruppe der MWM/Freunde der Natur integriert, die zum Austausch von Informationen, Ratschlägen, Samen oder Setzlingen und der Vermarktung von Produkten gegründet wurde.

Diese Fortbildungen sind eine große Bereicherung für die Arbeit mit den MWM.