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Zurück aus Madagaskar
Alle Teilnehmer/innen sind wohlbehalten aus diesem fernen Land zurückgekehrt und - welche Überraschung -.das unangenehmste Erlebnis fand nicht im madagassischen Urwald statt sondern auf dem Flughafen CDG in Paris. Obgleich die Maschine aus Mada pünktlich landete wurde der Anschlussflug nach Düsseldorf verpasst. Selbstverschulden (auf dem riesigen Gelände verlaufen) und Unfähigkeit der franz. Airline (Überbuchung und dann noch das Angebot, erst am Wochenende wären garantiert Plätze frei) kamen zusammen und das Ergebnis war schließlich eine Fortsetzung der Reise mit Zug und Auto.
Die Reise bleibt aber in Erinnerung, weil die Reiseteilnehmer, alles Studenten aus Bonn, Köln und Düsseldorf, ein Land kennengelernt haben, welches aber weitgehend vergessen von der großen Politik und der Weltpresse am Rande Ostrafrikas ein bescheidenes Leben führt und die liebenswerten Bewohner und die einmalige Flora und Fauna mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. Unvergessen die zwei Tage in der quirligen Hauptstadt Antananarivo, drei Tage mit den madagassischen Studenten in der ruhigen und fast gemütlichen Provinzhauptstadt Fianarantsoa, der Aufenhalt auf der Ecolodge unseres Partners Romain in Andalamengoke, das winzige Dorf im tiefen Süden, dort die feierliche Einweihung der Schulbücherei, ein verdienter Abstecher nach Tulear (mit Bad im Indischen Ozean) und der abschließende Kurzaufenthalt im sehenswerten Ishalo-Nationalpark (mit Bad unter dem Wasserfall). Schwerpunkt der Reise waren Aufgaben, die in Deutschland wohl vorbereitet waren, aber in der Ausführung noch gewisses Verbesserungspotential schlummert. Doch auch dies war ist eine wichtige Erfahrung, dass zwischen der Idee, ausgebrütet in deutschen Werkstätten, und der Ausführung in einem afrikanischen Land, wo der Kauf einer 08/15-Schlauchschelle einen ganzen Tag in Anspruch nimmt, oftmals eine Lücke klafft, die auch bei größter Anstrengung nicht immer geschlossen werden kann.
Das Programm war übersichtlich und klar strukturiert: Instandsetzung der Schultoilette, Umrüstung des Brunnens von Handbetrieb auf Solarpumpe und Herstellung von Biobriketts für den holzsparenden Kocher. Die im Zuge eines Zyklons zerstörte Schultoilette war in den vergangenen zwei Jahren derart überwuchert, dass kein Stein mehr zu erkennen geschweige denn zu gebrauchen war und so wurde - ungeplant - zumindest eine neue Grube ausgehoben. Wer in einem Loch von 1m im Quadrat 3 m unter der Rasenkante Sand ausbuddelt und nach oben holen läßt weiss was es bedeutet, wenn die Profis nebenan in 20 m Tiefe ein Brunnenloch ausheben, welches nicht größer ist (weil jeder cm mehr Loch viele Eimer Sand bedeuten). Hier wurde also eine Baustelle zurückgelassen, denn ein Maurer muss nun den oberen Teil ausmauern und damit stabilisieren. Der Solarbrunnen wartet ebenfalls auf Vollendung, da die Solarpumpe theoretisch zwar einen geringeren Durchmesser als das Brunnenrohr besaß, aber an der ersten Verbindungsstelle gab es einen leichten Knick der ausreichte, dass die Pumpe hängen blieb. Und schließlich die Biobriketts. Die Versuchsreihe zeigte, dass je kleiner das Material zerschreddert war die Kochergebnisse besser wurden. Aber ohne Schredder oder Häcksler, nur mit Schere und Machete, ist dem Steppengras nur schwer beizukommen. Somit können die Versuche erst fortgesetzt werden, wenn ein leistungsfähiger Häcksler zur Verfügung steht.
Was Mora Mora heißt wußten wir aus dem Sprachkurs, den uns Olaf am letzten Wochenende noch verpasst hatte. Frei übersetzt: wenn nicht heute dann vielleicht Morgen. Soweit die Theorie. In der Praxis für Mitteleuropäer, die am Vorabend, spätestens am Frühstückstisch den Tag verplanen, kaum auszuhalten, wenn die einheimischen Studenten dann erst einmal schauen, was es über Nacht Neues gegeben hat und sich anschließend überzeugen wollen, ob das Werk des vorangegangenen Tages wirklich gelungen ist. Um 10 Uhr ist bereits die Hitze des Tages zu spüren, die einen werden unruhig, die Zeit läuft davon und man wollte doch soviel schaffen, die anderen bleiben gelassen, denn am Nachmittag wird es kühler und dann könnte man es noch einmal versuchen. Hier prallten zwei Welten aufeinander und die Aussicht, das gesteckte Ziel nicht zu erreichen, machte einigen deutschen Teilnehmern zu schaffen.
Höhepunkt in Andalamengoke war ohne Zweifel die offizielle Einweihung der Schulbücherei. Mit dem Bau war 2014 begonnen worden, dabei geholfen hatte auch die Studentengruppe 2014, fertiggestellt wurde sie 2015 und geholfen hat natürlich auch Engagement Global mit einem finanziellen Zuschuss. Zum Einweihungsfest waren die Damen und Herren von der Schulverwaltung aus Sakaraha eingeladen und fast alle kamen, denn es gibt weit und breit keine andere Schule die eine eigene Schulbücherei besitzt..Die Lehrer machen rege Gebrauch von der Bücherei und führen ihre Klasse vormittags stundenweise in den Leseraum. Man kann jetzt schon feststellen, dass die Schüler an den Büchern sehr interessiert sind, auch wenn die Bilder aus der fernen Welt bisher noch mehr interessieren als der Text. Nachmittags können wir aus personellen Gründen nur eine Stunde für die Dorfkinder öffnen, es fehlen uns die Gelder für längere Öffnungszeiten.
Einige der Studenten haben über die Reise, ihre Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse einen Report für die Universität verfasst und der Masterstudent Deepak Mohapatra und die Masterstudentin Yaremi Cruz haben ihren Report zur Veröffentlichung hier zur Verfügung gestellt.
Deepak:
Ein besonderes Highlight war der Besuch der Universität in Fianarantsoa. Man hatte uns signalisiert, dass die naturwissenschaftliche Fakultät ihren Studenten zwar theoretisches Rüstzeug mitgeben könne, aber in der Praxis klafft eine Lücke. So gäbe es zum Beispiel im Fach "Erneuerbare Energien" kein einziges Solarmodul, um die Umsetzung von Sonnenenergie in elektrische Energie mit eigenen Augen zu beobachten. Dass man diese in Batterien speichern kann ist theoretisch bekannt, was genau dabei zu beachten ist (Überladung z.Bsp. oder Tiefentladung) und welche Bedeutung der Controller hat oder dass neben Gleichstrom auch Wechselstrom erzeugt werden kann konnte nie gezeigt geschweige denn erprobt werden. Kurzum es wurde ein kleines Labor gewünscht um alle diese Dinge beobachten und wenn möglich experimentell erfahren zu können.
Hier spätestens muss Deepak erwähnt werden, ein Teilnehmer aus Indien mit Vorliebe für Solarenergie, der mir geholfen hat, einen großen Koffer zu einem kleinen tragbaren Labor auszubauen. Es besitzt natürlich ein 25 W Solarmodul, einen Controller den uns die Fa. Steca gespendet hat, einen Wechselrichter von Conrad und div. Lampen verschiedener Technologien (Glühlampe, Halogen und LED, Gleichstrom und Wechselstrom) mit denen experimentiert werden konnte. Lediglich die Autobatterie blieb zuhause und in Fianarantsoa mußte Romain seinen VW Jetta plündern, damit bei der Vorführung auch der Strom in die Autobatterie gespeichert werden konnte. Doch es kam wie es kommen mußte: obgleich die letzten Versuche in Düsseldorf nahezu reibungslos verliefen, konnte im großen Hörsaal der Universität die DC-Abteilung unseres Labors keinen Strom liefern und das Progarmm mußte um diesen Teil gekürzt werden. Es war für den Referenten ein Moment des Bauchkribbelns, aber die Zuhörer und Zuschauer, Studenten und Professoren, waren neugierig auf alles und Deepak hatte reichlich damit zu tun, alle Fragen zu beantworten. Wir sind gespannt, ob sich aus diesem Vortrag noch etwas entwickeln wird, wir haben jedenfalls unsere Bereitschaft erklärt.
Hier ein Ausschnitt aus dem Bericht von Deepak:
Solar System Prototype
Development Phase:
As a part of the preparatory work, a solar system prototype was to be designed. Deepak and Bernd started working on the same at the workshop of Evangelische Thomas-Kirchengemeinde, Düsseldorf. Christelle Gomes Simoes, a student from French engineering school, ESIEE Paris, and intern at Hochschule Düsseldorf was assigned with the task of drafting a user manual for this solar PV system prototype. The user manual would be written in both English and French language. This decision was taken keeping in mind, of the language constraints in Madagascar, as French is their official language. Axel, a friend of Bernd Blaschke was obliged to become the technical advisor and support in the development of PV project.
All the components were to be put together on a board to showcase the DC unit and AC unit with an Inverter installed to do the conversion from DC current generated from the solar panel to AC current. The AC and DC loads were connected in form of different kind of bulbs such as Incandescent, CFL, Halogen, LED, and Motor.
Table 1: DC and AC units of solar board
DC Unit 12 V AC Unit 230 V
Motor 11 W
Incandescent Bulb 25 W
LED Bulb 1.5 W
Halogen Bulb 35 W
CFL Bulb 6 W
CFL Bulb 21 W
Halogen Bulb 20 W
LED Bulb 2 W
A 12 volt Battery, 20 W PV Panel, and 20 W Solar Charge Controller were the other components of the system. The electrical loads, Inverter along with the solar charge controller were mounted over a wooden plank. All the loads were connected with switches and fuses were connected at the output terminals of charge controller for both AC and DC units. Connections for the solar PV panel and External Battery were established to the solar board. Open ends for the calculation of current and voltage were setup. An electrical circuit diagram (Fig 2) was developed to make the whole system easy to comprehend and which can be helpful during operation and maintenance of the solar PV system.
The objective of the project was to showcase the importance and practical use of renewable energy and in that case solar PV system. To show the operations of each component like Solar Charge Controller, Inverter, Solar PV Panel, Battery. Concepts like power generation, conversion of DC to AC currents, and power output control were emphasized. Apart from that the various applications of solar PV system were concentrated upon.
Yaremi:
Klimablick 2016 - Project for the Future
The project is an initiative between different organizations that want to tackle
problems related to climate change and achieve local development in different
countries in Africa including Madagascar (KLIMAblick 2016, 2016). The main
initiator of the project is the social club Lernen-Helfen–Leben that was founded in
1988 by returnees of the DED (Deutscher Entwicklungsdienst, i.e. German German
Development Service), and it initially launched several small projects in Ghana and
recently a bigger project in Nigeria following the objectives of the Millennium
Development Goals (MDG) and now the Sustainable Development Goals (SDG) of
the United Nations. It is involved diversely in Africa, and one of the areas of interest
is Madagascar (Lernen-Helfen-Leben e.V., 2017).
The project is also supported by Engagement Global under its program Concrete
Peace Service with the motivation of helping the local people in the country with the
knowledge and experiences of the young people. Finally Naturgut Ophoven in
Leverkusen supported the project with its expertise as an innovative center for climate
education and provided a place for the preparatory meetings and supported different
events to promote the project (Klimablick 2016).
Additionally, the evangelic community in Düsseldorf of the Thomas Church and the
Markus Church, which is a partner of the Fianarantsoa Church in Madagascar, had
support this project with the test of the solar cookers (Blaschke, 2016).
In 2014 the first trip to Madagascar was done by a group of young students and
professionals that worked together with other Malagasy students on several projects to
improve the conditions of the livelihood and sanitary facilities in Andalamengoke.
The results were so positive that a second phase was organized under the name
Klimablick 2016 to follow the development of the study area.
1.3. Project Objectives
General Objective:
• Support and promote the sustainable development of the Andalamengoke
community
Specific Objectives:
• Create awareness of environmental problems and solutions
• Improve the water supply for the community
• Determine potential biomass mixtures for the production of Briquettes
1.4. Personal Objectives
• Implement sustainable development measures in the Andalamengoke
community
• Learn about the different ecosystems of Madagascar
1.5. Problem statement
The main problems of the Andalamengoke community are the lack of access to water,
low literacy levels, health problems, lack of awareness of environmental problems
and severe droughts in the last years.
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