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Madagaskarvortrag in der Hochschule Düsseldorf (HSD)
Am 8. April 2019 hatte das Internationale Office und ZIES der HSD zu einem Vortrag über Madagaskar eingeladen mit dem Ziel, über die neue Kooperation mit der Universität in Fianarantsoa (UF) zu berichten und bei den Studierenden Interesse zu wecken für ein Praktikum oder für eine Bachelorarbeit oder evtl. sogar ein Studiensemester an der UF zu absolvieren. Für die ZuhörerInnen wollten die Vortragenden gleichzeitig einen Einblick in ein einmalig sehenswertes Land geben und Interesse wecken für eine ferne Insel, die fast von der Öffentlickeit vergessen mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Frau Dr. Katz zeigte zur Einführung ihre Lieblingsbilder von den Lemuren und dem Baobab und nach dieser Charmeoffensive Bilder von der Uni und von dem Treffen mit der Universitätsleitung und den madagassischen Studenten von AJPER. Sie übergab dann an den nächsten Vortragenden, Johannes Goebel, der einen kurzen Einblick in die Energiesituation Madagaskars gab um am Schluss mit dem wenig hoffnungsvollen Hinweis, dass das Land zwar zu 80 % seiner Energie aus Biomasse gewinne aber kaum Anstrengungen unternähme, eine nachhaltige Fortswirtschaft zu betreiben, uns ins Nachdenken brachte.
Romain Rabearisoa aus Madagaskar, der langjährige Partner von LHL, beschrieb dann im nächsten Vortrag, dass es Studenten seiner Universität waren, die den ersten Schritt unternommen hatten, zwei Reisende aus Deutschland zu einem Engagement in einen neuen Kocher zu gewinnen. Seitdem arbeitet eine Düsseldorfer Ofengruppe mit den madagassischen Studenten von AJPER zusammen und das Ergebnis sind zwei Kocher, die einmal den Verbrauch an Holz und ein zweiter den Verbrauch an Holzkohle deutlich reduzieren. Zudem vebrennt der Holzkohlekocher sehr raucharm was gleichzeitig das gefährliche CO-Gas reduziert.
Aber damit ist die Entwicklung zu einem sparsamen Kocher noch nicht abgeschlossen, denn am zweiten Ziel, einen Ersatz für Holz oder noch dringender für Holzkohle zu finden, wird intensiv gearbeitet. Ziel ist die Herstellung von Bio-Briquette, welches aus Gras hergestellt wird. Damit kann man die Bauern überzeugen, statt das Gras abzubrennen es besser abzuschneiden und zu Briquette weiter zu verarbeiten. Hierfür bedarf es spezieller Werkzeuge und unser Dank geht an die Arbeitsloseninitiative adw in Bielefeld und an das Franz-Jürgens-Berufskolleg in Düsseldorf, die uns eine Presse zur Verfügung gestellt haben. Jetzt fehlt noch ein effizientes Schneide- bzw. Häckselgerät, denn mit Machete und Küchenschere ist die Zerkleinerung äußerst beschwerlich.
Details von der Herstellung gab es dann von Julia Kunzelmann, die für drei Monate die Arbeit der AJPER-Studenten mit Schneiden und Pressen begleitet hat und von den vielen Test berichten konnte. Sie hat aber nicht nur beobachtet sondern zusammen mit den StudentInnen auch im Umland sich nach anderen Biomassen umgeschaut und dabei Gelegenheit gehabt, das sehr einfache Leben der Menschen in den Dörfern kennen zu lernen. Diese Erlebnisse hat sie so beeindruckt, dass sie unbedingt an dem Thema weiterarbeiten möchte, am liebsten in Madagaskar Umwelterziehung mit Kindern an einer Schule beginnen.
Im letzten Vortrag schließlich stellte Bernd Blaschke den Verein Lernen-Helfen-Leben vor und berichtete über die anderen Projekte, allen voran das Auffostungs- und Landwirtschaftsprojekt, welches vom BMZ gefördert wird und sich zu einem Vorzeigeprojekt entwickelt. Auf dem Feld werden neben Maniok auch Mais und Nüsse angebaut und von den Papaya- und Mangobäumen erhoffen die Bauern dass man sie besser vermarkten kann als nur der Verkauf der Früchte.
Besonders die Frauen bringen sich ein, sei es in der Schulküche oder in der Landwirtschaft. Sie haben einen Verein gegründet und bewirtchaften 2 ha bereits als Frauenverein gemeinsam, es ist Frauenpower pur die zu sehen und zu spüren ist und wenn erst einmal das Trockenhaus voll in Betrieb geht und die Saftherstelllung angelaufen ist hoffen alle auf einen kleinen Zugewinn, wenn diese Köstlichkeiten an die Touristen oder auf dem Markt verkauft werden können.
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