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Bäume pflanzen - aufforsten - Wälder schützen
Madagaskar 2019
Berichte aus Madagaskar dürfen nicht ohne einen Satz über das Klima des Jahres beginnen:
In Andalamengoke kam 2019 der Regen sehr spät, erst zu Beginn 2020. Das blieb nicht ohne Wirkung auf unsere Ernteergebnisse unserer Plantage: bis auf Maniok gab es nur mäßige Ergebnisse, und am meisten leidete unsere kleine Schule darunter, denn die kleine Farm beliefert die Schulkantine. Um das Schuljahr dennoch einigermaßen zu Ende führen zu können und die Schulkinder bei guter Laune zu halten blieb nur eine Möglichkeit: wir mußten hinzukaufen - d.h. hin und wieder auch Reis oder Mais. Dank der Unterstützung des Düsseldorfer Luisengymnasiums ist das auch gut gelungen und erleichtert wurde es durch die Corona-bedingte vorzeitige Schulschliessung.
Bevor die Schule schließen mußte haben unsere jungen Freunde aus der Studentengruppe AJPER den Unterricht mit einer neuen Stunde „Umweltbildung“ erweitert und den Kindern besonders die Wichtigkeit des Waldes vor Augen geführt.
Der Farmbetrieb hatte sich inzwischen eingespielt, denn unsere Projektleiterin Yvette hatte mit ihren beiden Helfern das ganze Jahr über gut zu tun. Maniok auszugraben bildete den Standard, daneben gab es Erdnüsse und immer mehr Obst von den Papaya- und Mangobäumen. Es konnte jeder sehen, dass die Mischung aus Obstbäumen auf den Gemüsefeldern zu überraschend guten Ergebnissen führte. Die Papaya wuchsen sehr schnell, die Mangobäumchen brauchen ihre Zeit und erst im vierten und letzten Jahr konnten die ersten Mangos geerntet werden.
Spätestens mit der Ernte von Papaya und Mango kommt unser Trockenhaus zum Einsatz, denn die Mangobäume tragen reichlich Früchte; leider sind sie nicht haltbar, müssen schnell verzehrt werden. Ein 20 Jahre alter Mangobaum trägt mehrere Zentner von Mangofrüchten und trotz viel essen verdirbt ein großer Teil. Doch seitdem ein Gewächshaus von der Gruppe aus der Waldorfschule Velbert 2018 aufgebaut wurde experimentieren die Frauen mit Trockenobst. Eine deutliche Verbesserung wurde erst mit dem Vakuumgerät erzielt und die ersten Produkte haben den Weg bis nach Düsseldorf gefunden. Noch sind es nicht die Mengen, mit denen die Frauen auf den Markt gehen können, aber es zeichnet sich ab, dass mit dem Trockenhaus das Problem der Haltbarmachung von Obst und Gemüse lösbar erscheint, denn auf diese Weise kann das Obst über viele Wochen aufbewahrt werden.
In Fianarantsoa, drittgrößte Stadt in Madagaskar, hat Romain nicht nur seine Stadtwohnung, sondern hier liegt auch seine Uni und an der hat sich 2014 die Studentengruppe AJPER gegründet. Seitdem arbeiten wir gemeinsam an dem Thema saubere Kocher und inzwischen können wir von einer erfolgreichen Zusammenarbeit sprechen.
Eine Aktion war die Lieferung von 30 neuen Kochern an die Mitglieder der Kirchengemeinde Beravina in Fianar und mittlerweile gibt es verschiedene Weiterentwicklungen für Holzkohle.
Damit ist unsere Arbeit noch lange nicht beendet, denn ein sauberer und sparsamer Kocher ist ein Zwischenziel, das eigentliche Ziel ist die vollständige Vermeidung von Holz oder Holzkohle. Als Ersatz soll Biomasse genutzt werden und das ist in erster Linie das Miscanthusgras, welches in Massen im Süden zu finden ist.
Wer das Gras aberntet kann eine weitere gute Tat vollbringen, denn das trockene Gras ist der Ausgangspunkt vieler Buschbrände. Der Waldrand muss frei gehalten werden von trockener Biomasse und das eingesammelte Gras kann auf diese Weise sinnvoll zu Pellets verarbeitet werden. Mit einer kleinen im FJBK in Düsseldorf entwickelten Handpresse wurden zahlreiche Versuche durchgeführt und das Ziel ist eine professionelle Pelletpresse.
Vorarbeiten sind geleistet in Form einer Kooperation zwischen der Hochschule in Düsseldorf und der Universität in Fianar und das Thema Erneuerbare Energien steht dabei im Focus. Ein erster Besuch Ende 2018 bildete den Auftakt, in 2019 wurde weiter geplant und in 2020 geht‘s in die Vollen, d.h. ein Rückbesuch aus Madagaskar und ein professioneller Prototyp sind geplant.
Unsere jungen Freunde sind natürlich auch Fans von Friday for Future und haben mit einer Straßenaktion Werbung gemacht für eine saubere Umwelt.
Zentrales Thema über all die Jahre ist das Thema Wiederaufforstung. 10 ha wollten und haben unsere Partner aufgeforstet, doch zwei Buschbrände haben einen Großteil der Aufforstung zunichte gemacht. Wir merken deutlich dass Aufforstung mehr ist als Bäumchen pflanzen, die Pflege mindestens zweimal im Jahr ist genauso wichtig und damit eine nicht endende Arbeit für die Folgejahre.
Darum sind wir sehr an Spenden interessiert, für Aufforstungsarbeiten und mehr noch für Honorare für Mitarbeiter, die regelmäßig diese Arbeiten ausführen müssen.
Konto Lernen Helfen Leben bei der VB Vechta
IBAN: DE86 2806 4179 0135 8758 06
Stichwort: Madagaskar
Herzlichen Dank sagen - auch für die Vorjahre -
Romain Rabearisoa und Bernd Blaschke
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