Kongo - Marafiki wa Mazingira: Fortbildung über Pilzzucht

Natürlich findet man auch in den kongolesischen Wäldern einige essbare beheimatete Pilze, wie z.B. den Steinpilz. Die meisten Menschen vor Ort haben aber nicht ausreichend Kenntnisse, sodass sie diese aber schnell mit giftigen verwechseln können, weshalb es wichtig ist, die Pilze bewusst und kontrolliert anzubauen, um keine Fehler zu machen.

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Seit kurzem, haben Kinder und Jugendliche, innerhalb der Marafiki Wa Mazingira (MWM)-Gruppen gelernt, Pilze statt zu sammeln auch zu züchten und als zusätzliches Einkommen zu verkaufen.

Darum haben unsere Partner während einer Fortbildung Ende 2022 die jugendlichen kongolesischen Teamleiter der MWM-Gruppen, in die Grundlagen der Pilzzucht eingeführt. Dabei wurde den Teamleitern zunächst beigebracht, essbare Pilzarten von giftigen unterscheiden zu können. Außerdem lernten sie aus bereits ausgewachsenen Pilzexemplaren ein fruchtbares Substrat zu machen, dies artgerecht einzupflanzen und zu pflegen. Auch wie man dem Pilz die optimalen Lebensbedingungen bereiten kann, wurde in der Schulung nicht vernachlässigt. Also alles, was man braucht um sich erfolgreich selber mit Nahrung, in Form von Pilzen zu versorgen, die man aber gleichzeitig auf dem Markt verkaufen kann. So können die Gruppenleiter dann diese Kenntnisse wiederum ihren eigenen Gruppen, bestehend aus Kindern und Jugendlichen, weitergeben. Pilze eignen sich für diese Aktivität besonders gut, denn sie brauchen nicht sehr viel Pflege und wachsen schnell, sind also stets zur Verfügung und enthalten auch sehr viele Proteine und Nährstoffe, was wichtig ist, damit die Kinder nicht unterernährt bleiben. Pilze haben auch keine überaus großen Ansprüche an ihren Boden und können somit auch während der Trockenzeit des Kongos gedeihen, müssen dann aber etwas bewässert werden. Aber nicht nur das: Pilze stabilisieren den Boden mit ihren Wurzeln, geben damit also den Menschen und der Umwelt einen Vorteil. Sie können zudem außergewöhnlich gut Feuchtigkeit speichern, trocknen also nicht so schnell aus, was sich auch für die Trockenzeit eignet.

Weil sie Wasser so gut speichern können brauchen sie auch kaum Pflege. Auf einer kleinen Fläche kann man sehr viele Pilze anbauen, ab und zu bewässern und nach 1-2 Wochen ernten. In der dabei gesparten Zeit, können sich die Teilnehmer hingegen um andere Dinge kümmern und anderweitig für die Versorgung der Familie sorgen.

Damit ist die Fortbildung und zukünftig voranschreitende Pilzzucht im Kongo mit einem großen Mehrwert für alle Beteiligten, ihre Familie und die Umwelt verbunden.

Sarah Kunze