LHL-Partner in Zeiten des Coronavirus II - Dem.Rep.Kongo

Demokratische Republik Kongo:

Not macht erfinderisch - Maskenpflicht im Kongo

Hunger durch Ausgangssperren im gesamten Land

Der Kongo hat - wie viele andere afrikanische Länder - belgische und französische Maßnahmen gegen das Coronavirus kopiert und absolute Ausgangssperren verhängt. Viele Tagelöhner sitzen zu Hause, haben kein Einkommen und die Lebensmittel werden immer teurer. Umso wichtiger ist, dass unsere Mitarbeiter in den Forstprojekten in den nächsten Monaten die Sicherheit haben, dass ihre Gehälter gezahlt werden. Deshalb ein Dank an alle Spender für Ihre Beiträge dazu. Auf dem Land sind trotz Ausgangssperren noch etwas bessere Arbeitsmöglichkeiten. In den meisten Baumschulen werden derzeit einheimische Baumarten ausgesät - das erstemal in diesem Ausmaß. Sie sollen mit Beginn der nächsten Regenzeit ausgepflanzt werden.
Coronavirus im Kongo: Die überwiegende Mehrheit der Kongolesen sind junge Leute, sodass eigentlich jene, die vor dem Virus besonders geschützt werden müßten, eigentlich ein überschaubarer Kreis sind - und bisher sind nur wenige Ansteckungen im Kongo. Das Land hat im übrigen wegen der Ebola-Epidemien bereits strikte Hygienregeln, die sich jetzt positiv auswirken.  Empfehlungen von “Ärzte ohne Grenzen” zum Umgang mit dem Coronavirus für Afrika sind realistisch!

Der Friedensnobelpreisträger von 2018 aus der Dem. Rep. Kongo, Dr. Denis Mukwege meldete sich letzten Freitag, 10.April 2020, zu Wort und empfahl, dass der Kongo sich doch vor allem um den Schutz seiner älteren Mitbürger vor dem Coronavirus kümmern solle.

Diese müssten in Quarantäne kommen, während die jüngeren, von denen viele im “informellen Sektor” tätig seien, also als Tagelöhner und Kleinhändler in den Städten, wieder ihren Tätigkeiten nachgehen können müssten, weil für sie die Bestreitung des Lebensunterhaltes nicht einfach sei. Deshalb sei eine vollständige Quarantäne der gesamten Bevölkerung nicht ratsam. Die Originalnachricht kann hier auf französisch bei Radio Okapi nachgelesen bzw. angehört werden.

Glücklicherweise bleibt dies nicht dabei. Wir konnten vielen unserer Partner französischsprachige Anleitungen für das Selbermachen der Masken schicken. Die Naturfreundejugend in Kavumu am Kivusee wurde sofort aktiv und schon waren zuerst für die Kinder die Masken genäht.