LHL zu Besuch in der Windrather Talschule

Ramon D. ist Lehrer an der Windrather Talschule, eine Waldorfschule in Velbert, und hat unseren Verein im Internet entdeckt. Wir haben ein erstes Kennenlerntreffen vereinbart und schon da war es klar, dass wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen können. Die Schüler dieser Schule fahren im vorletzten Schuljahr in ein außereuropäisches Ausland - und in Madagaskar waren sie noch nie. In Andalamengoke ist die Welt noch überschaubar und es gibt sowohl auf der Ecolodge von Romain als auch in der dortigen Schule einiges zu tun. Darüber wollten wir sprechen und darum machte ich mich mit Andreas H. von Engagement Global auf den Weg nach Velbert. Mich interessierte zudem worin sich diese Waldorfschule von einer normalen Schule unterscheidet und darum hatten wir viel Zeit mitgebracht und großes Interesse.

In der ersten Stunde haben wir mit Ramon und seiner Kollegin auf der Terrasse der Mensa gesessen, Kaffee hatte man für uns vorbereitet und ein ordentliches Stück selbstgebackenen Kuchen, der uns aber nicht davon abhielt, sofort zum Thema zu kommen. Andreas stellte noch einmal kurz das KF-Programm vor und EG, denn hier liegen noch ungehobene Schätze, z.B. stärker in die Öffentlichkeit zu gehen, auch das wird von EG gefördert. Oder auch eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde im Bereich Entwicklungszusammenarbeit, z.B. junge Mitarbeiter für ein paar Wochen in einer madagassischen Kommunalverwaltung mitarbeiten zu lassen.

Nach diesem Pflichtteil haben uns die Gastgeber einen kleinen Einblick in ihre Schule angeboten und im Rahmen eines Rundganges haben wir einen Blick in einige Räume geworfen. Die Tischlerwerkstatt des Instrumentenbauers hat mich am meisten begeistert. An den Wänden hängen div. Leiern die die Kinder selbst hergestellt haben und wer mit solch zarten Instrumenten wenig anfangen kann weil ihm die entspr. Gesangstimme fehlt kann an dem Trommelkurs teilnehmen. Hier liegt der Schwerpunkt weniger auf Stimmbildung, gefördert wird hier stärker Rhythmus und Taktgefühl.

Wir haben dann den Klassenraum einer 1. Klasse gesehen (statt Bänke oder Stühle gibt es Sitzkissen, denn die Kinder sind fast immer in Bewegung), den Klassenraum einer Oberstufe (hier sitzen die Kinder schon mal etwas länger) und zum Schluss erfuhren wir noch, dass die Schule die Schülerinnen und Schüler von der Hauptschule bis zum Fachabitur führen kann, hier kann jeder nach seinen Fähigkeiten sein Ziel finden (und später kann man immer noch eins drauflegen).

Wenn alle auch nur angerissenen Ideen sich umsetzen lassen, dann kann das zu einer vielfältigen und fruchtbaren Zusammenarbeit führen - und über mangelnden Besuch wird sich Romain auf seiner Ecolodge dann nicht beschweren können.