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Wohin mit dem Müll? - LHL-Konferenz mit der Universität Uvira
Als LHL-Vorsitzender Heinz Rothenpieler vor 15 Jahren erstmals in den Kongo kam, war er überrascht ein Land ohne Müll zu finden. Das hat sich leider gründlich geändert. Inzwischen sind die ganzen „Segnungen“ des Plasticzeitalters auch im Kongo angekommen. Das Grundproblem des Plastic ist, dass dies normalerweise nicht verrottet und wenn, dann nicht ohne Schaden für die organische Welt. Die Menschen behandeln aber Plastic wie eine Bananenschale und werfen dies einfach „weg“.
Inzwischen ist "Müll" ein großes Thema vor allem in den kongolesischen Städten. Sogar die Universitäten wollen helfen das Problem zu lösen: In der Provinzhauptstadt Bukavu hat eine der Universitäten eine Müllabfuhr koordiniert.
Mit dabei ist die Organisation "Action Pour la sauvegarde de lenvironnement", A.S.E, Bukavu, die durch Vermittlung von LHL bei der Schweizer Organisation MIVA einen Müllwagen finanziert bekam, deren Arbeit in den letzten Jahren über eine Facebook-Seite dokumentiert wurde.
LHL-Vorsitzender Heinz Rothenpieler war Mitte Februar in Uvira am Tanganjikasee von der dortigen Freien Universität zu einem Vortrag über „Die Bedeutung des organischen und anorganischen Mülls“ eingeladen und sprach vor ungefähr 50 Studenten und Professoren.
Die dortige Universität sucht nach Wegen, um eine Müllentsorgung für die Stadt Uvira auf den Weg zu bringen. In dem Vortrag wurden die Probleme der „Wegwerfgesellschaft“ aufgezeigt, die inzwischen auch mitten in Afrika angekommen ist. Selbst das entwickelte Deutschland, so Rothenpieler, benötigte mehr als ein Jahrzehnt, um die durch die „Wegwerfgesellschaft“ entstandenen Probleme einigermaßen in den Griff zu bekommen, mit einem Recycling-System, das leider nur teilweise die „Wertstoffe“ wiederverwendet. Bisher verhindert die Armut in Afrika und speziell im Kongo, dass der Staat oder die Kommunen sich dieser Fragen annehmen. Allerdings sehen immer mehr Kongolesen, dass das so nicht weitergehen kann.
Inzwischen wurden in Uvira Gespräche mit dem Bürgermeister und anderen Verwaltungsstellen gesucht und man will die „Salongo-Arbeit“ (regionaler Brauch ist am Samstag gemeinnützige Arbeiten zu erledigen) dafür einsetzen.
Die englische Organisation „Waste Aid“ bietet englischsprachige Broschüren für verschiedene Recycling-Möglichkeiten an, die demnächst im Südkivu ins Französische oder in die Kisuaheli-Sprache übersetzt werden sollen und die als Basis für den Aufbau von Recycling-Wertstoffketten dienen. Vorbild sind Großstädte wie Nairobi oder Addis Abeba, wo inzwischen Tausende von Arbeitsstellen durch dieses Recycling von Wertstoffen entstanden sind.
Am nächsten Tag präsentierte der Rektor der Universität ein Gelände im Besitz der Universität, welches in Zukunft für Erweiterungen zur Verfügung steht. Der Bericht der Freien Universität Uvira findet sich in der pdf-Datei im Download-Bereich dieser Seite. Dort lässt sich ebenfalls eine englischsprachige Skizze des Vortrages von H.Rothenpieler herunterladen.
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