Burkina-Faso: Schulung zum Selbstbau von Solar-Homes-Systemen

Es wird noch lange dauern, bis in die Dörfer von Burkina-Faso Elektrizität kommt.In vielen anderen afrikanischen Ländern ist es ähnlich. Die Stromversorgung der Städte und des Ge­werbes haben Vorrang. Der Stromverbrauch im Dorf ist so gering, dass sich der Netzausbau nicht lohnt, insbesondere in den Streusiedlun­gen. Auch zukünftig kann sich die arme Dorfbevölkerung keine strom­intensiven Verbraucher (Kühlschränke, große Fernseher u.a.) kaufen.

Trotzdem gibt es viele kleine elektrische Geräte in den Haushalten auf dem Dorf, die mit Einwegbatterien betrieben werden. Eine Bauern­familie von 20 Personen verbraucht jährlich 800 - 1100 Einwegbatte­rien. Umweltschonender und kostengünstiger ist Solarstrom.

Solar-Home-Systeme (SHS) bringen Strom in Dorf

Einwegbatterien können durch wie­deraufladbare Akkus ersetzt wer­den. Ein Solar-Home-System mit ei­ner Modulleistung zwischen 20 - 30 Watt liefert den Strom für Licht, zum Laden von Handys und wieder­aufladbaren Batterien. Ein SHS selber zu bauen ist einfach. Wenn es, wie in Burkina-Faso, alle ein­zelnen Teile eines SHS auf den Märkten zu kaufen gibt, kann der Selbstbau durch Schulung in Bau­kursen vermittelt werden. Wer erstmals ein SHS selber gebaut hat, kann seinem Nachbarn helfen auch ein SHS zu bauen. So werden die Baukursteilnehmer zu Multiplikatoren für den Selbstbau. 2014/15 wurden vom LHL e.V. durch unseren Partner Robert Ouédraogo 10 Baukurse mit jeweils 10 - 12 Teilnehmern in verschiedenen Dörfern durchgeführt (Foto: Baukurs in Tenkodogo). Die Teilnehmer zahlen die Materialkosten von 60,- € für ein SHS, der LHL e. V. trägt die Honorar- u.a. -kosten von 400,- € pro Baukurs.

Der Autor, LHL-Mitglied Arwed Milz, hat Kurse in Mali, Nigeria und Burkina Faso durchgeführt. Robert Ouédraogo setzt seine Arbeit fort.

Aus dem Jahresbericht 2015 von LHL

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