Containerankunft in Nigeria

In diesen Tagen können wir endlich sagen: alle guten Dinge sind zwei. Denn erstens hat nach einer langen Reise (mit viel Wartezeit im Hafen von Lagos) unser Container sein Ziel, unsere Farm nahe Kaduna, erreicht. Und als zweites feiern wir, dass die Präsidenten-Wahl überraschend ruhig abgelaufen ist (nur wenige Tote). Die Opposition hat zwar protestiert und das Ergebnis angezweifelt, aber Buhari hat diese Wahl wohl gewonnen. Aber wir warten noch auf das nächste Wochenende, dann finden die für uns ganz wichtigen Wahlen der Landesregierungen statt und wir hoffen ganz stark, dass die Landesregierung von Niger State im Sattel bleibt. Denn mit der haben wir einen Vertrag abgeschlossen und alle warten, dass es endlich losgehen kann.

Auf unserer Farm war Sonntag schon Hochbetrieb als der Container nach einer 24-stündigen Fahrt auf das Farmgelände fuhr und mit dem Abladen begonnen werden mußte.

Jede Stunde, die der Lastwagen mit dem Container und der Kranwagen steht muss bezahlt werden, aber bis zum Einbruch der Dunkelheit war alles unter Dach und Fach.

Und heute - am Rosenmontag - beginnt die Inventur und das genauere Hinschauen (was haben uns die Düsseldorfer denn alles geschickt).

Auffälligstes Utensil ist der 200 - l - Kocher, auf den wir große Stücke setzen. Das Interesse ist groß, z.B. die Reisbauern würden gerne unsere sparsamen Kocher statt der holzfressenden Drei-Steine-Feuer benutzen.

Wichtig ist auch die Werkstattausrüstung, damit wir endlich mit der Kocherfertigung beginnen können.

Von dem SAVE80, einer 4l-Version, haben wir einige mitliefern lassen um diesen nachzubauen und unser Ziel ist ein nigerianisches Kochermodell.

NACHTRAG

Jetzt habe ich noch eine gute Nachricht von Yahaya erhalten: unser Bus ist wieder fahrbereit. Eigentlich fällt man in Nigeria mit einem qualmenden Lastwagen nicht besonders auf, die Mehrheit der Laster ziehen Qualmwolken hinter sich her und man fällt eher mit einem "sauberen" Lastwagen auf. Aber die schlecht verbrannten Auspuffgase sind nicht nur für Mensch und Umwelt schädlich, auch der LKW leidet unter den Abgasen, ganz abgesehen davon, dass der Ölverbrauch immens ansteigt und bei jedem Tanken neben Diesel oder Benzin auch mehrere Liter Öl nachgefüllt werden müssen.

Also haben wir einen Fachmann für Mercedes-Motoren herangezogen und das Ergebnis war beeindruckend: der Motor wurde fast in seine Einzelteile zerlegt und der Fehler mit dem Hinweis "ganz schwieriger Fall" kommentiert.

 

 

Wenn ich dann das nächste Bild richtig deute wurde der Motor ausgebaut und der Zylinderkopf abgeschraubt. Was dann genau folgte - ich tippe auf eine neue Zylinderkopfdichtung - war nicht herauszubekommen, aber nach dem Zusammenbau sprang der Motor wieder an und diesmal ohne eine Rußwolke auszuspucken.

 

 

Es hat etwas gedauert und auch etwas gekostet, aber nun fährt er wieder über Nigerias Straßen ohne Gestank und Qualm und das schont nicht nur das Portemonnaie sondern auch die Atemwege.

 

 

PS: Meine Hochachtung gilt den afrikanischen "Technikern", die sich ohne die spezielle Ausbildung auch an ganz schwierige Themen wagen. Hut ab!